Informationen
Hier finden Sie allgemeine Informationen zu verschiedenen kinder- und jugendmedizinisch relevanten Themen.
Wann sollte ein fieberndes Kind zum Arzt gehen?
Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers gegen Bakterien und Viren und damit eine normale und wichtige Reaktion. Fieber sollte aus diesem Grund nicht immer sofort gesenkt werden, sondern erst, wenn sich Ihr Kind unwohl fühlt. Die Höhe des Fiebers sagt weniger über die „Gefährlichkeit“ einer Erkrankung aus, als die Dauer.
Fiebernde Kinder sollten zum Arzt, wenn
- sie jünger als 3 Monate alt sind
- das Fieber länger als 4 Tage andauert
- der Allgemeinzustand schlecht ist
- ungewöhnliche Symptome auftreten (fleckige Hautausschläge, Nackensteife, Lichtempfindlichkeit u. a.)
Weitere Informationen und eine App zur Unterstützung bei fiebernden Kindern finden Sie
unter feverapp.de und
auf gesund.bund.de
Wie sollte Husten behandelt werden?
Der Hustenreflex verhindert, dass Sekrete in die Luftröhre eindringen oder bewirkt, dass diese aus der Luftröhre entfernt werden. Aus diesem Grund sollten Hustenstiller nur bei trockenem Reizhusten (erste 2 bis 3 Tage) und auch dann äußerst sparsam gegeben werden. Klingt der Husten bereits locker, soll kein Hustenstiller mehr verabreicht werden, da sonst der schützende Reflex gehemmt wird. Lagern Sie den Oberkörper Ihres Kindes in erhöht, wenn Ihr Kind nachts hustet.
Hustensäfte auf Basis von Thymian, Efeu, Primel oder Pelargoniumwurzel können den Hustenreiz ablindern und die Symptomdauer leicht verkürzen. Dennoch ist eine Hustendauer von 2 bis 3 Wochen je nach zugrunde liegendem Erreger nicht ungewöhnlich. Acetylcystein und Ambroxol zeigten in Studien keine ausreichende Wirkung, sodass sie nicht verordnet werden sollten.
Liegt eine Bronchitis mit Verengung der Atemwege vor, muss spezifisch behandelt werden. Hier kommen Inhalationen mit Salbutamol zur Anwendung.
Muss ich Angst vor RSV haben?
Nicht generell: RS-Viren (Respiratorische-Synzytial-Viren) sind weit verbreitet und verursachen jeden Winter Erkältungskrankheiten. Besonders Kinder im ersten Lebensjahr, die Frühgeborene waren, Herz- oder Lungenfehlbildungen haben, können schwer erkranken. Ältere Kinder zeigen Symptome wie Husten und Schnupfen wie auch bei anderen Erregern.
Wenn Ihr Kind in Ruhe schnell atmet, die Rippen hierbei stärker sichtbar werden und das Trinken nachlässt, sollten Sie es ärztlich untersuchen lassen.
Hier finden Sie weitere Informationen:
Warum hat mein Kind ständig Infekte?
Kinder in den ersten zwei Kita-Jahren erleben alle Erreger intensiv zum ersten Mal und das Immunsystem muss erstmals Antikörper gegen sie produzieren. Dadurch entsteht bei Kleinkindern bei den meisten (auch leichten) Infekten Fieber. Überwiegend handelt es sich dabei um Husten, Schnupfen, Erbrechen oder Durchfall, also Infekte durch Viren.
In der Wintersaison 2022/2023 als auch 2021/2022 waren solche Infektionen viel häufiger, früher und teils länger anhaltend, weil das Immunsystem durch Distanzregeln und Kitaschließungen weniger regelmäßig auf die gängigen Erreger trainiert wurde.
Kommt es dagegen (wiederholt) zu schweren bakteriellen Infektionen (z.B. Abszesse, Hirnhautentzündung, Knochenmarkentzündungen, Lungenentzündung), verlaufen Infektionen ungewöhnlich oder werden durch untypische Erreger ausgelöst, kann es sich seltener auch um eine Schwäche des Immunsystems handeln. Nur in diesem Fall muss man nach der Ursache forschen.
Weitere Informationen hier:
Braucht mein Kind eine Krankschreibung für die Schule?
Eltern müssen ihre Kinder in der Schule krankmelden, damit sie nicht unentschuldigt fehlen. Eine ärztliche Krankschreibung für die Schule ist dagegen nicht notwendig. Die Regelung ist in § 7 Schulpflichtverordnung MV niedergeschrieben. Auch das für uns zuständige Schulamt Greifswald bestätigte die Nichtnotwendigkeit ärztlicher Atteste mit dem Hinweis, dass die Dauer der Krankheit und Krankmeldung unerheblich ist.
Ärztliche Atteste und die Drei-Tages-Regel sind lediglich Arbeitnehmern für die Lohnfortzahlung vorbehalten. Jegliche andere Atteste sind zudem nicht Gegenstand der gesetzlichen Krankenversicherung und müssen aus diesem Grund den Patienten nach der Gebührenordnung für Ärzte in Rechnung gestellt werden.
Sollte jedes Neugeborenes osteopathisch/manuell behandelt werden?
Nein, Routinebehandlungen von gut entwickelten, gesunden Neugeborenen sind aus manualmedizinischer Sicht abzulehnen. Grundsätzlich sollte, wie bei anderen Therapien auch, eine ärztliche Untersuchung und Diagnostik erfolgen.
Haltungsasymmetrien sind häufig und durch wiederholte, beobachtete Bauchlage im Wachen sowie Bewegungsförderung mit akustischen und visuellen Reizen vermeidbar. Die Umstände der Geburt (Kaiserschnitt, langer Geburtsprozess) sind hierbei nicht allein Indikation für eine Behandlung, wie vielfach angenommen wird. Frühe Haltungsasymmetrien sind im Rahmen der Anpassungsprozesse oft normal. Kommen einseitige Stillstörungen oder die Abflachung des Hinterkopfes vor oder halten die Symptome über den dritten Monat hinaus an, ist eine funktionelle Störung viel wahrscheinlicher. Da neben diesen funktionellen Störungen auch andere, schwerwiegendere Ursachen in Betracht kommen, sollte immer eine ärztliche Einschätzung vorgenommen werden.
Wo erhalte ich Hilfe/Seelsorge?
- Telefonseelsorge: 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222
- Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": Mo-Sa 14-20 Uhr, Tel. 116 111
- Kinderschutz-Hotline: 0800 14 14 007
- Elterntelefon: Mo-Fr, 9-11 Uhr sowie Di und Do 17-19 Uhr unter 0800 111 05 50
- Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: Mo, Di und Do, 13-17 Uhr sowie Mi und Fr, 8:30-12:30 Uhr. Tel. 0800 334 45 33
- Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Krankenkassen: 116 117
- Gewalt gegen Frauen: www.hilfetelefon.de
- OSKAR bei lebensverkürzenden Erkrankungen und Trauer: Sorgentelefon: 0800 8888 4711, Sorgenmail: https://mail.frag-oskar.de, Online-Treffen: www.frag-oskar-de, Sozialrecht-Sprechstunde (donnerstags 19-21 Uhr): 0800 8888 4712
Wo finde ich Informationen zum Thema Asthma bronchiale?
Wo finde ich Informationen zum Thema Corona?
- Empfehlungen für Bürgerinnen und Bürger, herausgegeben vom LAGuS MV
- Linksammlung und Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit
- NINA - Notfall Information und Nachrichten App
- Aktuelle Warnmeldungen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- Rat für Jugendliche während der Pandemie
- Ratgeber der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Wie kann ich mit meinem Kind über den Krieg sprechen?
- Ratgeber der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie